Achtsamkeit und Bauchgefühl

Es gibt gefühlt mehr Unterlagen, Meinungen und Informationen zum Thema Beikost als Windeln in einem durchschnittlich sortierten Drogeriemarkt. Gut gemeinte, ungefragte Ratschläge von Familie und Freunden nicht mitgezählt. Im letzten Winkel des Windelregals versteckten sich Achtsamkeit und Bauchgefühl. Warum euch diese zwei Dinge entscheidend bei der Beikosteinführung helfen können und wie ihr diese in einem Berg von Windeln finden könnt, verrät euch dieser Artikel. Spoiler: Man muss garnicht danach suchen.

Achtsamkeit und Bauchgefühl – Ihr habt alles was ihr für einen erfolgreichen Beikoststart braucht.

Erst ist die Geburt, dann das Wochenbett. Man lernt den neuen Erdenbürger kennen, erholt sich langsam von den Strapazen der Schwangerschaft und der Geburt und findet sich mit der neuen Aufgabe zurecht. Innerfamiliär verschieben sich die Rollen, man übernimmt Agenden, die lange der Partner übernommen hat (und umgekehrt) und langsam kehrt Routine in den Baby-Alltag ein.

Den richtigen Zeitpunkt für die Beikost bestimmt dein Baby, nicht der Kalender

Susanne Mierau, geborgen-wachsen.de

Dein Baby kommuniziert auf non-verbale Weise mit dir, zeigt dir anhand der Beikostsignale an, wann es für etwas Anderes als Milch bereit ist. Ob du jeden Tag frisch Brei kochst, wie du diesen zubereitest, (klassisch am Herd oder mit einem speziellen Gerät), ob du Gläschen kaufst, oder deinem Kind gedünstete Gemüsesticks anbietest (Stichwort: Baby Led Weaning) entscheiden du und deine Familie individuell für euch alleine. Kommt man nach dem Beikoststart darauf, dass der gewählte Weg zu kompliziert ist, ändert man seinen Plan. So lange bis es funktioniert. Es muss nicht auf Anhieb funktionieren. Vertraut darauf dass es früher oder später funktioniert. Setzt euch nicht unter Druck, wenn die Babys von Freunden, Bekannten oder Verwandten eher zu Essen beginnen als eure. Vertraut auf euren Bauch. Nur ihr alleine kennt eure individuellen Tagesabläufe und die Bedürfnisse von euch und allen Familienmitgliedern. Ihr seid kompetent und wisst, was das Beste für euer Kind ist.

Es gibt einen groben Leitfaden an den man sich bei der Beikosteinführung halten sollte und eine Handvoll Lebensmittel, auf die man im ersten Lebensjahr aus unterschiedlichen Gründen verzichten muss. Einige davon sind selbsterklärend, wie koffeinhältige Getränke, oder stark gewürzte Speisen. Ob ihr aber mit einem Karottenbrei, einem Kürbis-, Pastinaken- oder Zucchinibrei beginnt liegt wiederum bei euch. Nachdem ich es mein Leben lang perfektioniert habe, weich gekochte Karotten aus der Suppe gekonnt in die Teller meiner Eltern oder später in den Teller meines Mannes zu schummeln, stand bei uns Karottenbrei nicht am Speiseplan. Und keine Angst: heute isst meine Tochter Karotten sowohl weich gedünstet als auch roh und sogar in der Suppe. Wenn auch nicht immer und in jeder Darreichungsform aber das kennen wir von uns selbst auch, dass wir phasenweise eher Lust auf das eine als das andere haben. Essen lernen ist eben ein Prozess.

Lasst euch nicht verunsichern. Macht es so, wie es sich richtig anfühlt, ihr macht es richtig, denn ihr habt alles was ihr für einen erfolgreichen Start in euch: Achtsamkeit und Bauchgefühl.

Wie habt ihr mit der Beikost angefangen? Ist euch der Beikoststart leicht gefallen?

lasst Kommentare da, ich würde mich sehr darüber freuen.

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