Wartest du schon gespannt auf den Tag, an dem dein Kind sein erstes Löffelchen Brei bekommt? Wusstest du, dass dir dein Säugling anzeigen kann, wann dieser für den ersten Löffel bereit ist? Dein Kind zeigt dir mit Signalen wann es außer Milch noch mehr möchte.

Das Kind gibt den Takt vor
Woche für Woche erlernt dein Baby Neues. Es kann den Kopf heben, manche drehen sich bereits um die eigene Achse, der Bewegungsradius erweitert sich stetig. Langsam benötigt dein Baby neben der (Mutter-) Milch auch feste Nahrung, um es optimal mit allen lebensnotwendigen Nährstoffen zu versorgen.
Laut dem deutschen Bundesinstitut für Risikobewertung bezeichnet Beikost „alle speziell für Säuglinge (und Kleinkinder) hergestellten Lebensmittel, die frühestens ab dem 5. Lebensmonat und spätestens ab dem 7. Lebensmonat die Ernährung mit Muttermilch beziehungsweise Muttermilchersatzprodukten schrittweise ergänzen sollen.“
Für den oben genannten Zeitraum spricht sich auch die Deutsche Gesellschaft für Ernährung aus. Es sollte nicht vor dem fünften Monat (d.h. dein Baby ist 4 volle Monate alt oder 17 Wochen) und nicht nach Ende des sechsten Monats (= 7 volle Monate alt oder 26. Wochen) mit der Gabe von zusätzlicher Nahrung begonnen werden. Die WHO (Welt Gesundheitsorganisation) hingegen spricht sich für sechs voll-gestillte Monate aus.
Signale, Signale, Signale
Den tatsächlichen Zeitpunkt zum Beikoststart in diesem Zeitfenster, kannst du durch beobachten deines Kindes feststellen. Es ist bereit für feste Nahrung, wenn es:
- Interesse am Essen der Eltern/Geschwister zeigt.
- den Kopf halten und mit Unterstützung sitzen kann.
- sich selbst Dinge in den Mund stecken kann.
- den Mund öffnet sobald der Löffel kommt.
- Brei nicht mehr mit der Zunge aus dem Mund schiebt.
Meine Tochter war bereits sehr früh an Mamas Essen interessiert. Im Alter von 3,5 Monaten konnte sie ihre Augen nicht von meinem Teller abwenden, sie beobachtete sogar das Kauen und Schlucken. Mein ursprünglicher Plan, mich an die WHO Empfehlung zu halten, wurde schnell verworfen. Das Interesse an Essen war einfach zu groß, also begann ich in der 18. Lebenswoche mit der Beikost.
Das lange Zeitfenster zum Beikoststart gibt Mama und Kind genug Zeit um diesen entspannt und ohne Druck zu meistern.
Die ersten paar Mahlzeiten brauchen vor allem eins: Viel Geduld und eine entspannte Atmosphäre. Ideal ist, wenn das Kind ausgeschlafen, trocken, guter Laune und nicht zu hungrig ist. Wer hungrig ist, probiert nicht gerne Neues, sondern er verlässt sich auf Altbewährtes. Eine Reihe weiterer Signale zeigen an ob dein Kind hungrig ist:
- Es hat Interesse am Essen
- Es öffnet den Mund und beugt sich zu diesem, sobald der Löffel angeboten wird
- Es führt Essen selbstständig zum Mund
- Anlachen der Bezugsperson signalisiert den Wunsch nach mehr
- Weinen (kann aber natürlich auch andere Gründe haben)
Auch ob das Kind satt ist, kann es (das) non-verbal kommunizieren in dem es
- den Kopf wegdreht
- den Mund schließt bzw. nicht öffnet, wenn der Löffel kommt
- den Teller wegschiebt
- das Esstempo reduziert
- oder wenn es sich beim Essen sehr leicht ablenken lässt oder wählerisch wird.
Die non-verbale Kommunikation zwischen Bezugsperson und Kind ist ein entscheidender Faktor für den erfolgreichen Start der Beikost. Wer könnte diesen nicht besser meistern als du! Du kennst dein Kind am besten, du weißt um euren Rhythmus Bescheid, weißt wann dein Kind in der Regel schläft oder hungrig ist. Mit etwas Geduld und dem geschärften Blick auf die speziellen Signale deines Kindes steht einem erfolgreichen Start in die Welt des Geschmacks nichts mehr im Weg.
Weiterführende Information:
http://www.gesund-ins-leben.de/inhalt/brei-fahrplan-29435.html